Es gibt Menschen, die brauchen ihre „Bucket List“: eine Liste mit Zielen, die sie erreichen, Orten und Ländern, die sie besichtigen wollen. Das können kleine Ziele sein oder auch große. Ich persönlich gehöre ganz eindeutig zu diesen Listen-Typen, aber eher berufsbedingt. Vor allem aber mag ich Ziele, die herausfordernd sind, die mir anfangs vielleicht sogar einen Tick zu groß erscheinen.

Wenn sich die Bucket List verändert und große Ziele kleiner werden

Früher hatten wir uns zum Beispiel zum Ziel gesetzt, uns auf möglichst viele und schwierige Fernwanderungen zu begeben: Wir liefen einen großen Teil des GR20, stapften durch die schottischen Highlands, planten eine Durchquerung von Jotunheimen und träumten vom West Coast Trail. Unser Lauftraining war als Fitnesstraining für diese Touren gedacht.

Und jetzt? Jetzt sind wir Eltern und unser Leben hat sich trotz aller guten Vorsätze ein wenig verändert. Unsere Trekking-Ziele haben sich verkleinert, unsere Touren verkürzt (wir sind schon ganz froh, wenn wir mal drei Stunden gemeinsam an einem SwimRun teilnehmen dürfen) und ja, ich gestehe, wir schlafen kaum mehr im Zelt (wenn dann auf einer echten Matratze) und mieten manchmal sogar Ferienwohnungen. Und das ist für uns im Moment auch ganz okay. Trotzdem hoffen wir natürlich, dass unsere Kinder in ein paar Jahren Lust darauf haben, mit uns gemeinsam zu Fuß, im Abenteuermobil oder Kanadier die Welt zu erkunden.

Der nördlichsten Punkt Deutschlands: einer von vielen möglichen Superlativen

Bis dahin konzentrieren wir uns eben auf andere Ziele, kleine Superlative, die man notfalls auch bequem mit dem Auto erreichen kann. Wie zum Beispiel den nördlichsten Punkt Deutschlands, hoch oben am Ellenbogen auf der Insel Sylt. Denn so ganz ohne Ziele geht es einfach nicht.

Mein Vater ist in der Hinsicht eine wahre Quelle der Inspiration. Als er Ende 60 in Rente ging, hatte er angefangen Sprachkurse zu nehmen und zu reisen, sich ein Smartphone und Tablet anzuschaffen und die digitale Welt zu erkunden. Außerdem hat er sich jetzt mit seinen mittlerweile über 80 Jahren eine „Bucket List“ erstellt mit dem Ziel, die wichtigsten Superlative in Deutschland einmal besucht zu haben: den nördlichsten, südlichsten, westlichsten, östlichsten, tiefsten und höchsten Punkt Deutschlands.

Diese Liste wird konsequent abgearbeitet. So haben wir ihn erst letzten Sommer auf seinem Weg zum südlichsten Punkt begleitet. Lediglich die Zugspitze als der höchste Punkt ist noch offen. Den Norden hatte er im Gegensatz zu uns schon längst abgehakt.

Das Schöne an diesen Listen ist, dass man sie natürlich beliebig erweitern kann: der nördlichste Punkt auf dem Festland, das höchste Mittelgebirge, der höchste Berg im Frankenwald, die höchste Düne usw.

Wenn wir schon mal dort sind…

Wir selbst führen keine solche „Bucket List“, waren aber in den Herbstferien auf Sylt. Also dachten wir uns: Wenn wir schon mal da sind, können wir auch einen Haken hinter die imaginäre Liste machen. Vom Allgäu nach Sylt sind es immerhin 10 Stunden Fahrt – Staus und Fähre/Autozug ausgenommen. Und wer weiß, wann wir wieder dorthin kommen und ob wir in ein paar Jahren unsere Reisen vielleicht doch anhand einer „Bucket List“ mit dem Titel „Superlative in Deutschand“ planen wollen.

Der nördlichste Punkt Deutschlands: Wasser, Sand und Wind

Was ist nun so besonders am nördlichsten Punkt? Eigentlich nichts, aber es ist ein schöner Ausflug und ein machbares Ziel für eine Familie mit kleinen Kindern. Mit dem Auto geht es über eine Mautstraße den Ellenbogen entlang, vorbei an den wenigen Wanderdünen, immer höher in den Norden. Von einem der Parkplätze folgt man einem der offizielle Wege durch die Dünen, vorbei an Müllskulpturen, bis ans Meer. Den nördlichsten Punkt findet man dann am besten mit Hilfe einer digitalen Karte, wie z.B. Google Maps oder outdooractive, denn er ist nicht ausgeschrieben. Ist man einmal dort, sind es quer über die Nordsee bis hin zur dänischen Insel Römö nur noch etwa 4 km. Tja, und dann heißt es genießen: den traumhaften Sandstrand, die tollen Wellen und den typischen Sylt-Wind –  ob beim Laufen, Surfen, Baden oder Drachensteigen bleibt ganz euch überlassen.

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Für alle Fans von Listen, die ihren Urlaub auf Sylt verbringen möchten, ist vielleicht das Buch „111 Ort auf Sylt, die man gesehen haben muss“ ein netter Anhaltspunkt. Eine passende Unterkunft findet sich immer.



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Habt ihr eine Bucket List? Verratet uns in den Kommentaren, was ihr alles so vorhabt. Wir sind schon ganz neugierig!

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