Weniger laufen heißt nicht unbedingt weniger Bewegung. Wir üben uns jetzt wieder im intensiven Crosstraining von Kistenauspacken über Wandern, Radeln bis hin zu Skating und Kajak.

Die Kisten waren gestern und heute dran – vor zwei Wochen das Wandern auf dem WEST HIGHLAND WAY, einem der schönsten und vor allem ältesten Fernwanderwege Schottlands. 154 km lagen vor uns in fünf Tagen, wobei wir ein paar km übersprungen haben – man soll ja auch mal genießen dürfen 🙂

Übernachtet wurde diesmal, ebenfalls ganz genießerisch, nicht im Zelt, sondern im Youth Hostel, in B&Bs und Hotels. Wir hatten sogar einen Haarföhn und Unterlagen für die anstehende Dissertation dabei! Luxus pur für uns vom Job gestresste Wanderer. Das Gepäck haben wir aber natürlich trotzdem von Etappe zu Etappe selbst geschleppt.

Der West Highland Way ist sicher weit weniger schwierig als der GR20 in Korsika, und vor allem auch für Einsteiger und Familien, sogar mit Kindern geeignet. Angenehm ist auch, dass es quasi überall etwas zu essen gibt und man eigentlich jederzeit ein oder mehrere Etappen überspringen kann. Nichtsdestotrotz sind die Übernachtungsplätze begrenzt, insbesondere in Kingshouse (ein einziges Hotel). Es schadet also nicht, vorher zu reservieren. Zelten kann man fast überall, sofern man sich von diesen fiesen stechenden midges nicht beeindrucken lässt 😉

Aus Zeitmangel sind wir erst in Balmaha eingestiegen, haben statt in Kingshouse in Glencoe übernachtet (absolut sehenswert), Inverarnan nach Bridge of Orchy übersprungen, uns aber sonst an die klassische Etappenaufteilung gehalten. Am Ende noch ein Tag ausspannen in Fort William, und der Urlaub war perfekt!

Die Weite, das Licht, das Wetter, der Wind, die wahnsinnig freundlichen Menschen, Schottland ist wirklich grandios! Vor allem reizen diese vielen „kleinen“ schottischen Hügel zu weiteren Touren. Beim nächsten mal werde ich sicher den einen oder anderen Munro mitnehmen. Und würde ich in Schottland leben, wäre ich sicher hoch motiviert dabei, beim munro bagging.

Für alle Läufer: es gibt Leute, die alle Etappen in knapp 20 std. ablaufen (der Rekord beim west highland way race liegt wohl bei 15:44:50). Außerdem wird für den West Highland Way von verschiedenen Seiten Gepäcktransport angeboten. Wer also heiß ist aufs Laufen, könnte sich auch locker selbst einen Etappenlauf organisieren.

Und ich schaue mal, welcher Fernwanderweg als nächstes dran ist – in Irland soll es auch ein paar nette geben…