Wie oft sind wir schon über die Brenner-Autobahn Richtung Italien und zurück gefahren und waren jedesmal froh, wenn wir gut durchgekommen sind. Zwischenstopp mit längerer Pause? Fehlanzeige! Höchstens vielleicht an einer Raststätte für ein paar Minuten, schließlich will man schnell ans Ziel kommen. So oder so ähnlich geht es vermutlich vielen Urlaubern, die sich während der Hauptreisezeiten in langen Autokolonnen durch das Nadelöhr „Brennerpass und Brennerautobahn“ schieben. Dabei gibt es entlang der Strecke richtig viel zu entdecken! Vor allem die Burgen und Schlösser links und rechts neben der Autobahn haben uns immer fasziniert und bei jeder Reise gen Süden haben wir uns aufs Neue vorgenommen, sie irgendwann einmal in Ruhe zu besichtigen. Aber wie das eben so ist mit den Vorhaben, es kann mitunter etwas dauern bis sie schließlich realisiert werden. Auf unserer letzten Italienreise haben wir es endlich geschafft – wenn auch eher notgedrungen, denn auf den Rücksitzen wurde es laut. Also kurzerhand die nächste Autobahnausfahrt Bozen-Süd genommen und den Schildern zum Schloss Sigmundskron gefolgt. Wir hatten keine Ahnung, was uns hinter dem Namen erwartet und waren sehr überrascht, auf einmal vor einem Messner Mountain Museum zu stehen.

Burgruinen, Bergmuseum und modernes Ambiente

Das Messner Mountain Museum Firmian (MMM Firmian) in Bozen ist eines von sechs Museumsprojekten in Südtirol, die von Reinhold Messner zum Thema Berg, BergMenschen und auch der Begegnung mit sich selbst ins Leben gerufen wurde. Es befindet sich in den alten Mauern von Schloss Sigmundskron, einer der ältesten Burgen Südtirols, deren erste geschichtliche Erwähnung zum Jahr 945 zurückreicht. Die Burg thront oberhalb von Bozen auf den Ausläufern des Mitterbergs über Etsch und Eisack. Zum Glück lässt sie sich innerhalb von fünf Minuten ab der Autobahnausfahrt Bozen-Süd bequem mit dem Auto erreichen. Vom Parkplatz sind es nur ein paar hundert Meter über einen schmalen Pfad und einige Stufen hinab durch den Wald. Das Museum wurde in moderner Konstruktion mit Stahl und Glas in die alten Gemäuer integriert und ist schon allein aus architektonischer Sicht einen Besuch wert. Thema des Messner Mountain Museums Firmian ist der „verzauberte Berg“ und die Auseinandersetzung Mensch-Berg. Ein Parcours führt die Besucher über die Anlage, über Türme und Treppen, in unterschiedliche Welten von der Geschichte des Bergsteigens bis hin zur religiösen Bedeutung der Berge. Wohin man blickt, überall findet man tibetische Gebetsfahnen, Buddha-Statuen, oder auch Skulpturen von Steinböcken. Besonders aber der Gebetsraum hat es uns nach der langen und anstrengenden Autofahrt angetan. Er befindet sich in einem runden Turmzimmer mit Blick auf Bozen, duftet nach Weihrauch, und ist gefüllt mit Buddha-Statuen. Im Museumscafé lässt es sich inmitten dieser bezaubernden Kulisse im Anschluss an die Besichtigung herrlich draußen sitzen und Apfelstrudel essen (unsere Kaffee-Pause hat sich allerdings auf „Brezn-to-go“ beschränkt).

Das MMM Firmian war für uns leider nur ein kurzer Zwischenstopp auf der Italienreise, aber wir werden wiederkommen. Wir waren überrascht von der Vielschichtigkeit der Ausstellung, verzückt und verzaubert vom gesamten Ambiente, und nach dem Besuch einfach nur tiefenentspannt. Einen besseren Zwischenstopp für die lange Fahrt hätten wir uns kaum wünschen können.

 

Wichtige Informationen zum Besuch des MMM Firmian
Das Messner Mountain Museum Firmian ist von Ende März bis bis Mitte November geöffnet, am Donnerstag ist Ruhetag. Nur Barzahlung, keine Kinderwagen, keine Hunde. Weitere Informationen gibt es direkt hier auf der Website des Museums. 

 



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