3 jahre später. eine wirklich lange zeit. viel ist passiert. vieles hat sich verändert. vieles, aber nicht alles.

wir sind immer noch im herzen läufer. wir lieben die natur. wir lieben die berge. wir lieben bewegung.

was sich in der tat verändert hat, sind die prioritäten in der freizeit. freizeit? nun ja, viel hat man nicht mehr, da kinder ja keine freizeitbeschäftigung sind, sondern lebensaufgabe. früher saßen wir bis spät abends im büro, hatten zeit und muse die arbeit notfalls (und ausnahmsweise!) auch an ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs tagen die woche mit ein paar überstunden zu schaffen. das laufen lief nicht weg. zeit genug war immer – die nächte waren lang und münchen ist wirklich eine nacht-aktive stadt.

wie ist es heute? wir arbeiten schnell. noch effizienter als zuvor, denn der tag hat unumgängliche deadlines. haben wir früher auch um zehn uhr abends mit dem training gestartet, so sind heute termine wie abholen aus dem kindergarten, spielplatz-meetings, gemeinsames abendessen, zähneputzen und gute-nacht-geschichten dinge, die keinerlei zeitverzögerung erlauben.

und so liegen wir dann nach dem dritten märchen und der x-ten beantwortung auf die generelle kinderfrage „warum“ im bett und schlafen mit ein. an ein (gemeinsames) training ist da leider nicht mehr zu denken.

so detailliert und fordernd damals unsere trainingspläne waren, so detailliert und fordend ist das gemeinsame leben in der familie. UND ES IST SCHÖN SO! wo wir früher blind und mit scheuklappen durchgerannt sind, entdecken wir (oder vielmehr der nachwuchs) heute allerhand kleine und große wunder des lebens. man sieht die welt mit neuen augen.

3 jahre und kinder bedeuten aber auch, dass der durchschnittliche fett-anteil und das gewicht gestiegen, der muskel-anteil gesunken und die generelle fitness nahe dem (gefühlten) nullpunkt ist. und dieser umstand ist dann doch irgendwie nicht so ganz akzeptabel.

3 jahre später lese ich diesen blog und wundere mich schon sehr, wieviel zeit wir mit dem laufen verbracht haben. wie wichtig eine gute vorbereitung ist. wie emotional ich werde, wenn ich die berichte unseres ersten großen marathons lese. danke liebe freunde, es ist schön, das alles mit euch erlebt zu haben.

was kommt nun? ich will wieder laufen. ich will wieder fit werden. ich will wieder raus…

nein, es müssen keine 42195 meter am stück sein. das würden die kinder nicht mitmachen, das wagenschieben würde mir auf der distanz zu viele körner ziehen und die zielzeit wäre dann sehr interessant – vor allem wenn man die nötigen spielstopps an vorbeiziehenden spielplätzen mitrechnet.

was hat sich geändert? die zur verfügung stehende zeit definitiv. auch, dass ich nun meist alleine laufen muss oder als zusätzlichen trainingsimpuls einen kinderwagen vor mir herschiebe.

was braucht man sonst? neues equipment? klar – immer gerne! aber fürs erste tun es auch die alten laufschuhe und klamotten. eine pulsuhr? die hatte ich das letzte mal in wien getragen… ein bisschen mehr zeit? wäre schön, aber wir müssen mit dem bisschen zufrieden sein, was wir haben.

eines brauchen wir auf jeden fall: eine kinderbetreuung während des wettkampfs.

KEEP ON RUNNING – oder besser: fang mal endlich wieder damit an!