Kinder lieben es zu toben und zu klettern. Seit wir mit unserer Tochter an ihrem dritten Geburtstag in einem Klettergarten am Chiemsee waren, würde sie am liebsten nur noch mit Helm und Gurt durch Europas Kletterwälder kraxeln. Aber das geht natürlich nicht, weder zeitlich, noch finanziell. Denn so ein Besuch im Klettergarten ist auf Dauer auch nicht günstig. Zum Glück gibt es Abenteuerspielplätze, Erlebniswanderwege und die Natur, da klettert es sich fast genauso gut.
Ein heißer Tipp für Allgäuer oder Urlauber im Kleinwalsertal ist der Burmi-Weg in Riezlern im Kleinwalsertal. Er ist hinsichtlich der Anforderungen fast genauso spannend wie ein Kinderparcours im Klettergarten, erfordert aber keinen Gurt oder Helm und kostet keinen Eintritt. Bleibt mehr Geld in der Familienkasse für andere schöne Dinge.
Außerdem haben wir Erwachsenen auch etwas davon, nämlich einen schönen und erfrischenden Spaziergang entlang der Breitach mit Blick auf den Widderstein, und die eine oder andere Station mit Balance- oder Wurfübungen, an der wir uns auch versuchen können. Da merkt man schnell, dass sogar ganz kleine Kinder oftmals wie selbstverständlich über Balken und Seile schweben, von denen wir nach ein paar Schritten wie ein plumper Sack herunterfallen – höchste Zeit mal wieder die Slackline aufzubauen!
Den Burmi-Weg findet man in Riezlern kurz hinter der Kanzelwandbahn-Talstation Richtung Zwerwald. Einfach der Zwerwaldstraße folgen bis zum Wegweiser Burmiweg. Von dort geht es bergab, teilweise recht steil, zur Breitach und links weiter. Die Kletter- und Spielstationen befinden sich zwar etwas weiter hinten, aber bis dahin gibt es eine wunderschöne Landschaft zu genießen und für die Kinder genügend Wasser zum Spielen (Steine werfen an der Breitach!).
Wir haben es zwar nicht getan, aber es lohnt sich Picknick und vielleicht sogar etwas Grillgut mitzunehmen, denn etwa in der Mitte des Burmi-Wegs befindet sich ein netter Grillplatz zum Pausieren. Zurück geht es entweder den gleichen Weg oder etwas oberhalb über die wenig befahrene Straße. Prinzipiell ist der Burmi-Weg mit Kinderwagen befahrbar, der Wagen muss nur ganz am Anfang den steilen Hang hinuntergefahren werden.
Eine genaue Beschreibung der Tour und noch weitere Tipps findet ihr hier, in einem unserer Lieblings-Erlebniswanderbücher vom Rother Verlag.
Wir haben den Burmi-Weg im Frühjahr ausprobiert, als weiter oben noch genügend Schnee zum Skifahren lag. Unten war es schön warm und der Weg war einigermaßen schneefrei. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass wir an einem heißen Sommertag zum Abkühlen wiederkommen werden. Unsere Tochter fand es so schön, dass sie nun am liebsten jeden Tag dorthin möchte. Vom Kletterwald war keine Rede mehr. Offensichtlich ist der Burmi-Weg tatsächlich eine gute Alternative zum „klassischen“ Klettergarten oder Abenteuerspielplatz.
Aber das Maskottchen Burmi (ein Murmeltier) hält nicht nur entlang der Breitach große Abenteuer für kleine Entdecker bereit. Auch zwischen dem Fellhorn und der Kanzelwand gibt es einen Erlebnispfad für Kinder, und zwar den Wassererlebnispfad „Burmi-Wasser“ (Start: Bergstation der Kanzelwandbahn).
Überhaupt wird im Kleinwalsertal das Thema Erleben für Familien ganz groß geschrieben. In diesem Juni findet dort zum Beispiel das Marmot Family Camp statt, bei dem Eltern mit ihren Kindern drei Tage lang auf Entdeckertour gehen können. Klingt spannend! Mal abgesehen davon, dass es im Kleinwalsertal eigentlich immer etwas sehen und erleben gibt, zu jeder Jahreszeit.
Und nachdem das hier fast wie ein Werbetext klingt: Es ist keiner. Das Kleinwalsertal ist einfach traumhaft schön und einen Besuch wert – gerade auch mit Kindern!