Ein frohes Neues Jahr, viel Erfolg, Glück und vor allem auch Gesundheit. Das alles wünschen wir Euch von Herzen! Wir wünschen uns das ebenso für uns und auch unsere Umwelt. Vor ein paar Jahren haben wir deshalb „unser“ Neujahrs-Müll-Ritual ins Leben gerufen: Sammeln statt Böllern.
Nein, wir wollen nicht den Zeigefinger heben. Wir wollen uns nicht als Super-Umweltschützer darstellen. Wir wollen auch niemandem das Feiern oder das Böllern madig machen. Wir wollen auch nicht in die Diskussion einsteigen, wie vielen hungernden Menschen mit dem Gegenwert aller verkauften Silvester-Kracher allein in Deutschland geholfen werden könnte.
Alles, was wir uns wünschen ist, dass jeder von euch einen Müllsack in die Hand nimmt und die Augen auf macht. Warum nicht auf dem Neujahres-Spaziergang ein bisschen aufräumen, wofür die anderen einfach zu faul sind?
Das, was wir heute morgen am ersten Tag des Jahres wieder gesehen haben, zeigt uns in aller Deutlichkeit die Sorglosigkeit, mit der viele unsere Mitmenschen gesegnet sind. „Aus den Augen, aus dem Sinn“ – so haben wir heute morgen allein in einer halben Stunde drei große Müllsäcke voller Raketen, Böller und Flaschen gesammelt. Nein, nicht auf der Straße vor dem Haus in einer Großstadt, sondern ums Eck im Grünen.
Die Verantwortlichen für die Reinigung sind ja sehr schnell gefunden. Die fleißigen Helferlein in Orange, bezahlt und beauftragt von der Stadt. So zumindest der Irrglaube, der an manchen Orten herrscht. Ja, natürlich kommt der Kehrwagen und versucht das größte Chaos auf der Straße zu beseitigen. Aber was ist mit dem ganzen Müll auf den Wiesen? Wer fühlt sich dafür verantwortlich?
Richtig geraten – wir selbst sind das. Wir alle stehen in der Verantwortung, wenigstens den Müll wieder zu beseitigen, den wir selbst verursacht haben. Genauso ist es unsere Verantwortung, so gut es geht Müll zu vermeiden.
Ein einfaches Beispiel für Müllvermeidung ist auch die Verwendung des passenden Feuerwerks. Was ich damit meine? Nun, so hat zum Beispiel ein Tischfeuerwerk für Drinnen nichts im Freien zu suchen. Die Frage nach dem „warum“ beantwortet sich von alleine, wenn man sieht, was sich in so einem Silvesterkracher versteckt: viele kleine bunte Plastikteilchen. Und die lagen heute auch zuhauf verstreut auf der Wiese. Fast unmöglich, diese kleinen Einzelteile wieder einzusammeln.
Wie wird das mit den Böllern und denn in anderen Ländern gehandelt, werden sich vielleicht einige fragen. Ganz einfach: Hier veranstaltet die Stadt das Feuerwerk, für Privatpersonen herrscht ein Verbot.
Das Ergebnis ist spektakulär: Eine große Feier, keine Verletzten durch unsachgemäßen Gebrauch, trotzdem Krach und Gestank wie es sich anscheinend für Silvester gehört. Wir jedenfalls haben unser Silvester in Sydney verbracht. Unsere Kinder waren begeistert. Als alle eingeschlafen waren, haben wir den Fernseher einfach wieder ausgemacht. Aufräumen musste dann niemand mehr.
UPDATE:
Auch in den Folgejahren haben wir die Aktion weitergeführt. Es ist mittlerweile schon eine Familientradition, dass wir zusammen mit Freunden am Ersten des Jahres losziehen, um die Reste der Nacht zusammen zu räumen. Leider hat sich an der Mentalität vieler nicht viel oder sogar nichts geändert: Geböllert wird was das Zeug hält und sobald der Kracher oder die Rakete die eigene Hand verlässt „ist es ja auch nicht mehr mein Problem“.
Genauso sah das auch in diesem Jahr aus (2023/24): Kinder, die Nachmittags auf einen Spielplatz gehen wollten, konnten dort gar nicht spielen. Alles war voll von Flaschen, Raketen und sonstigem Unrat. Ja, es ist Aufgabe der Stadt die Plätze und Straßen sauber zu halten. Dafür zahlen wir schließlich auch Steuern und Gebühren. Jedoch liegt es in unser aller Verantwortung, wie wir mit der Natur und unserer Stadt umgehen.
Also: Wenn das Geböllere zum Leidwesen der Natur und Tiere – Hundehalter wissen wovon ich spreche und dabei ergeht es den Wildtieren noch viel schlimmer – schon nicht aufhört, dann kümmert euch wenigstens am nächsten Tag um euren selbst produzierten Müll. Oder aber gründet eine Initiative, die das Neujahr mit einer Aufräumaktion begrüßt. Gemeinsam geht es oft besser – und man hat direkt eine gute Tat vollbracht. Wer weiß wofür man die gewonnenen Karma-Punkte benötigt…