Nun leben wir schon in den Bergen, waren aber mit den Kindern noch nie wirklich im Berg drin. Dieses Wochenende war es endlich so weit, wir haben der Sturmannhöhle bei Obermaiselstein einen Besuch abgestattet, der einzigen begehbaren Naturzeithöhle im Oberallgäu. Das wurde auch höchste Zeit, schließlich berichtet mein Mann immer wieder begeistert von den vielen Höhlen als Ausflugsziel, die er als kleiner Junge mit seiner Familie in der Fränkischen Schweiz besucht hat (und von seinem Besuch der Sturmannshöhle vor gut 30 Jahren…).
Kurzum: Draußen war es nass-kalt, auf Skifahren hatten wir keine rechte Lust, warum also nicht mal die Sturmannshöhle besichtigen? Bei einer ständigen Innentemperatur im Sommer wie Winter von etwa +4 bis +8 Grad Celsius käme ein Höhlenbesuch ja schon fast einem Frühlingsausflug gleich. Noch ein Vorteil bei einem Besuch im Winter: Man muss keine extra Jacke mitnehmen.
Wir waren dieses Wochenende faul und sind mit dem Auto fast bis hoch zur Kasse gefahren. Von dort sind es noch einmal 5-10 Minuten Gehweg (mit Kindern und spontaner Schneeballschlacht entsprechend länger) über asphaltierte Serpentinen und später eine Treppe hinauf bis zum Eingang der Sturmannshöhle. Es gibt aber auch die Möglichkeit zum Beispiel über den 2,1 km langen Sagenweg zur Sturmannshöhle zu wandern: Mehr erfahren ›
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Ich hatte im Vorfeld ein wenig Sorge, dass die Höhle für kleine Kinder nicht ausreichend gesichert sein könnte. Empfohlen wird ein Besuch – zurecht – ab vier Jahren, schließlich gilt es 180 Stufen zu bewältigen. Das hat unsere Große zwar tapfer gemeistert, aber die Stufen waren für ihre kurzen Beine teilweise schon arg hoch und die Treppe sehr steil. Den Kleinen haben wir in unsere Bauchtrage genommen (Ergo Carrier). Von einer Kraxe (und auch dem Tragen im Ergo Carrier auf dem Rücken) würden wir aufgrund der teilweise niedrigen Decke und schiefen Wand eher abraten, das könnte an manchen Stellen etwas eng werden.
Den Kinderwagen kann man sowieso getrost im Auto oder zumindest am Treppenaufstieg zur Höhle stehen lassen. Die Höhle ist übrigens nur mit Führung begehbar und dauert etwa 40 Minuten. Infos zu den Öffnungszeiten gibt es hier.
Jedenfalls ist so ein Besuch im Berg eine wirklich tolle Sache! Auf dem Weg zum Höhleneingang konnten wir Kolkraben und einen Bussard beobachten und in der Höhle hatten wir sogar das Glück direkt an einer schlafenden Fledermaus vorbeizukommen. Sie sah so perfekt drapiert aus, dass sich die Gruppe fast die gesamte Dauer der Führung überlegt hatte, ob sie wirklich echt ist.
Schließlich fand sich in der Höhle auch ein kleiner (ehrlich gesagt etwas kitschiger) Drache, um auf spannende Plätze wie das Drachentor, den Höhlenrachen oder eine wundersam glitzernde Kristallrinne aufmerksam zu machen. Tief unten in der Höhle plätschert das Wasser. Von dort geht es den gleichen, hell erleuchteten Weg zurück zum Ausgang.
Kurzum: Wir finden, die Sturmannshöhle ist ein perfektes Ausflugsziel für kleine Abenteurer im Allgäu!