Keine Frage, der Chariot/Thule CX ist ein richtig guter Kinderwagen und Fahrradanhänger, den wir in unserem Dauertest in höchsten Tönen gelobt haben. Eine Schwachstelle aber hat er, und zwar die Bremse. Ja, genau diese wunderbare Bremse, weshalb man den Aufpreis vom Cougar auf den CX bezahlt. Diese hochgelobte Bremse, die einem das Leben in den Bergen oder hügeligen Gegenden leichter machen soll.
Bremse benötigt regelmäßige Wartung
Dieses verflixte Ding quietscht entweder (weil sie zu fest gezogen ist), bremst nur einseitig (weil sie nicht richtig fest gezogen ist), oder löst sich auch mal ganz (weil sie zu wenig fest gezogen ist). Der Höhepunkt war vor ein paar Monaten als sich die Feststellbremse unseres CX2 in klitzekleine Einzelteile aufgelöst hatte. Bis ich alle Teile wiedergefunden, zusammengesetzt und neu verschraubt hatte, merkte ich, wie wichtig mir diese Bremse ist. Ich merkte aber auch, wie hilflos ich bin, wenn sie sich in ihre Einzelteile auflöst. Ganz ehrlich, ich gehöre nicht zu den großen Technik-Bastlern. Ich muss mich auch nicht wirklich damit beschäftigen, weil ich einen Bastler (meinen Mann) zu Hause habe, der alles begeistert wieder zusammenbaut. Seiner Meinung nach ist das alles auch gar nicht so schlimm, man kann die Bremse ja wieder festziehen. Er besorgt das eine oder anderes Ersatzteil im Fahrradladen und die Feststellbremse ist schnell repariert. Das ist gut und schön, aber meine Sicht der Dinge als heavy Userin im Alltag mit zwei Kindern, in dem wir teilweise richtig steile Berge zu bewältigen haben, ist eine andere.
Das Problem der sich auflösenden Bremse liegt in der Sicherung des Bolzens. Werksseitig wurde hier eine Ringklemme verwendet, die einfach über den Bolzen geschoben wird und sich dort verklemmen soll. Wird nun aber die Feststellbremse häufig verwendet und der Bolzen „unsanft“ gelöst, kann hier ein erhöhter Verschleiß eintreten und sich die Sicherung lockern. Unangenehme Nebenwirkung ist, dass sich durch den Druck der Rückstellfeder alle Einzelteile der Feststellbremse in einem Umkreis von bis zu 2 Metern verteilen. Viel Spaß beim Suchen! Sichere Abhilfe ist hier der Austausch der Ringklemme durch eine Belaghalterschraube aus dem Fahrradzubehör.
Eine weitere deutliche Verbesserung wäre eine Aufrüstung der Bremse. Die mechanische Ansteuerung der Bremsscheiben durch einen Doppelbautenzug ist sehr unzufriedenstellend. Ein beständiges Nachjustieren ist nötig, um eine einseitige Bremswirkung – gerade für „schnellere Einsätze“ beim Joggen oder Inlineskaten – zu vermindern. Die Umrüstung auf ein hydraulisches System könnte hier Abhilfe schaffen. Vielleicht ein Ansatz für das neue Modelljahr, liebes Entwicklerteam von Chariot / Thule.
Der Chariot / Thule CX2 ist weder neu noch gebraucht ein Schnäppchen. Die Qualität ist insgesamt sehr hoch. Warum hängt es gerade an der Bremse? Ist es nicht möglich, die Bremse so zu gestalten, dass sie einfach hält, keiner daran herumbasteln muss und ich mich als Mami einfach auf die Kinder und gemeinsamen Unternehmungen konzentrieren kann? Gerade bei der Bremse handelt es sich – zumindest in den Bergen – auch um ein Sicherheitsfeature. Übrigens, bei unserem alten Chariot CX1 hatten wir auch Bremsenprobleme. Die Feststellbremse ist zwar nie auseinandergeflogen, hat dafür aber nicht mehr wirklich fest gehalten. Mein Mann sprach von Verschleißerscheinungen. Nun ja… meine Meinung ist auch hier: Das sollte bei so einem Modell einfach nicht passieren.
Chariot Bremse verbesserungswürdig, ingesamt aber immer noch top
Dieser ganzen Schwachstelle zum Trotz: Wir verwenden unseren Chariot / Thule CX (erst CX1, dann CX2) nun schon seit vier Jahren und wir würden ihn immer wieder kaufen (mehr dazu in unserem Dauertest). Aber bitte, liebe Thule-Fachleute: Verbessert die Bremse, denn gerade diese gehört im Gesamtpaket zu den USPs dieses Fahrradanhängers/Kinderwagens!
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Unsere Bremse hatte sich genauso aufgelöst.
Ich habe also den Bremshebel bei Thule als Ersatzteil bestellt: Siehe da, jetzt erfolgt die Sicherung des Bolzens durch eine selbstsichernde Mutter. Irgendjemand hat also zugehört 🙂
Ich denke, der Sicherungsring ist auch eine der vielen Schwachstellen der Bremse… wobei das Problem auch durch einen echten Pfennig-Artikel (ein anderer Sicherungsring) verbessern gewesen zu wäre. Eine selbstsichernde Mutter ist aber definitiv ein Schritt in die richtige Richtung! Jetzt bin ich mal gespannt, ob die restlichen Probleme mit den Bremsen auch noch gelöst werden 😉