Es gibt unzählige Möglichkeiten nach einer Schwangerschaft sportlich wieder aktiv zu werden. Wichtig ist, dass man langsam anfängt. Und zwar mit – wie ich immer fand – äußerst langweiliger (aber extrem wichtiger) Rückbildungsgymnastik. Die Übungen erlernt man am besten in einem Kurs, oder lässt sie sich von seiner Nachsorgehebamme zeigen. Zum Intensivieren (nach dem Motto: „ich will jetzt aber richtig viel sanften Sport machen“) bieten sich dann diverse Bücher und DVDs an. Nachdem ich in der Geburtsvorbereitung zumindest entspannungsmäßig ganz gute Erfahrungen gemacht hatte mit der DVD „Wenn der Storch die Sonne grüßt. Yoga für werdende Mütter“, wollte ich auch Julia Manders „Mama Baby Yoga“ ausprobieren.

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Yoga direkt nach Geburt oder Kaiserschnitt

Die DVD „Mama Baby Yoga“ beinhaltet vier Übungsprogramme mit denen schon kurz nach der Geburt begonnen werden kann. Es gibt sogar eine Übungsfolge speziell nach Kaiserschnitt, die ich aber nicht ausprobiert habe. Jedes Programm beginnt mit Babymassage, gefolgt von einem sanften Yoga-Kräftigungsprogramm. Die Grundidee dabei ist, dass man jederzeit zu Hause trainieren und vor allem das Baby bei den Übungen mit einbinden kann. Das Prinzip finde ich toll, nur waren meine beiden Babys nie geduldig mit mir und meinem Wunsch nach mehr Sport. Spätestens nach der tendenziell viel zu langen zehn-minütigen Babymassage kamen Hunger, Langeweile oder Müdigkeit auf. Bei unserer Großen hatte ich noch die Geduld und Muse das Training immer wieder zu unterbrechen, um es dann im Laufe des Tages zu beenden. Beim Kleinen führten die Unterbrechungen letztlich dazu, dass ich die DVD nur zwei oder drei Mal habe laufen lassen. ABER: Jedes Kind ist anders, vielleicht haben andere Mamis mehr Glück.

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Für ein erstes Training nach der Geburt finde ich die Übungen im Großen und Ganzen gut gelungen. Das Baby wird bei den verschiedenen Haltungen tatsächlich gut und kreativ eingebunden. Was aber macht man, wenn das Baby nun mal keine Lust auf Mama Baby Yoga hat? Vorgeführt wird eine perfekte Yoga-Situation mit einem tiefenentspannten Kind, das, wenn es darauf ankommt, auch noch gut gelaunt bei allen Übungen mitmacht. Dies entspricht leider kaum dem Alltag mit einem Baby. Es fehlt mir an dieser Stelle Unterstützung, Normalität, Anleitung und ein wenig Witz. In Nicole Paschers „Kangatraining Vol. 2 – Kanga Fitnessvideo für Eltern mit Baby in Babytrage“ wird auf diese Punkte zum Beispiel auf humorvolle Art deutlich mehr eingegangen. Auch die Übungen werden meines Erachtens nicht ausreichend erklärt.  Man sollte schon selbst eine Ahnung haben von der richtigen Haltung und Beckenbodenanspannung. Gerade die Beckenbodenübungen sind viel zu kurz gekommen, obwohl es ja gerade um diese kleinen, feinen und extrem wichtigen Muskeln geht. Muskelkater hatte ich am Ende wider Erwarten trotzdem, und das war ein schönes Gefühl.

Baby-Yoga ersetzt kein Rückbildungsprogramm

Fazit: Ein nettes, erstes Training nach der Geburt zur Kräftigung, um ein bisschen abzuschalten und etwas für sich zu tun. Ein Rückbildungsprogramm ersetzt die DVD aber sicher nicht. Für Mama-Gymnastik zu Hause auf DVD eignet sich die Reihe „Mama Workout“ mit den Programmen „Rückbildungsgymnastik“ und „Bauch Beine Po mit Baby“ von Diplom-Sportlehrerin Verena Wiechers.

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