Mit Camper und Familie durch Europa reisen, stehen bleiben, wo es einem gefällt, weiterfahren, wenn man Lust darauf hat; neue Kulturen, Sprachen und Menschen kennen lernen, Freiheit spüren, sich auf neue Wege begeben. Wir träumen schon lange von unserem eigenen Familien Outdoor- und Abenteuermobil und arbeiten – zumindest gedanklich – intensiv an der Umsetzung. Bis wir uns aber endgültig darüber im Klaren sind, was für ein Camping-Mobil wir überhaupt wollen (oder brauchen) und wie sich das am Ende finanzieren lässt, wollen wir so viele Arten des mobilen Reisens wie nur möglich ausprobieren: Zelt, Zeltanhänger, Wohnwagen, Wohnmobil, Kastenwagen, Segelboot, Hausboot und was es sonst noch alles gibt. Und selbst wenn es jetzt und in diesem Moment noch nicht mit dem eigenen Camper klappt, so darf man doch wenigstens davon träumen, oder? Ein ganz wunderbarer Ort hierfür, und gleichzeitig ein toller Ausflugstipp für alle Reiselustigen, ist das Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee.

Ein Ort voller Camper-Träume und Sehnsüchte

Erwartet hatten vor unserem Besuch des Museums eine große Halle voller alter Hymer-Reisemobile. Gefunden haben wir weit mehr: eine Sammlung von über 80 historischen Fahrzeugen, die uns auf eine spannende Weltreise durch die Zeit begleitet haben. Beginnend mit den Anfängen des mobilen Reisens in den 1930ern (wunderschöne alte Fahrzeuge mit richtig schnuckelig-klapprigen Wohnwagen); hin zum Hippie-Reisen in den 70ern (der fast schon obligatorische Bulli war natürlich auch dabei); bis zu den neusten technischen Entwicklungen mit „noch nie Dagewesenem“. Viele Fahrzeuge und Camper durften nur angeschaut, nicht aber angefasst werden, was aber nicht einmal die Kinder störte. Denn drumherum wird unglaublich viel an Interaktion geboten: Lasso-Werfen und Western-Reiten, Nordlichter im skandinavischen Schnee-Zelt, Trockenübungen auf dem Surf-Brett mit Wind aus der Windmaschine. Auf jeder Etage gibt es außerdem einen Spiele-Wohnwagen, der ganz explizit für die Kleinsten zum Austoben konzipiert wurde.

Persönliche Reisebilder aus dem Hymer Museum

Das allerbeste aber waren die Foto-Stationen. An vier Reisezielen (Italienische Riviera, Indonesien, USA und Surfen in Frankreich) standen Kisten mit Verkleidung und Accessoires bereit, eine große Leinwand und eine Kamera mit Selbstauslöser. Ein Bild pro Eintrittskarte hat man als Besucher frei. Das Ergebnis sind lustige Gruppen-Reisebilder, die einem irgendwie das Gefühl geben, an einem kurzen Nachmittag eine ganze Weltreise unternommen zu haben. Und das ganz ohne eigenen Camper! Wie nach einer echten Reise kann man die Bilder nach dem Museums-Besuch stilecht als Postkarte erwerben oder zu Hause selbst ausdrucken. Ein absolut gelungenes Konzept, das ich so bisher in nur wenigen Museen in Deutschland erlebt habe. Da kann man sich glatt den Familienfotograf sparen.

Wem das noch nicht genug an Reise-Feeling ist, kann sich im angrenzenden Restaurant zum Abschluss durch die internationale Speisekarte essen. Wir kamen in den Genuss der Fußball-Europameisterschafts-Karte und unser Fazit war: lecker und absolut kinderfreundlich.

Was kann man sonst noch in Bad Waldsee unternehmen?

Ein Besuch des Museums lässt sich gut mit dem Kletterpark Tannenbühl (Bad Waldsee) verbinden, der bereits ab 3 Jahren begehbar ist. Oder ihr stattet den Wildschweinen im Wildgehege noch einen Besuch ab und vertretet euch die Beine auf dem etwa 3 km langen Naturlehrpfad.

Alles, was es sonst noch über das Erwin-Hymer-Museum zu wissen gibt, findet ihr hier auf der offiziellen Website.