Unsere Suche nach einem geeigneten Familien- und Abenteuermobil führte uns an einem verschneiten Samstag zur Firma bimobil nach Oberpframmern bei München. Die kleine Manufaktur ist vor allem spezialisiert auf Wohnkabinen und Reisemobile für Weltreisende oder solche, die es werden wollen. Mit der manchmal etwas rustikal wirkenden Optik setzen sich die Ausbauten dieser Firma definitiv erfrischend und positiv von dem Einheitsweiß der normalen Wohnmobile ab – vergleichbar mit einer individuell gebauten Segelyacht innerhalb der Charter-Segelflotte.

Sicherheit und Vielseitigkeit sind wesentliche Aspekte

Nach vielen Überlegungen, was eine Ersatzinvestition für unseren, in die Jahre gekommenen und mittlerweile „zu kleinen“ VW T4 leisten muss, haben wir einige wichtige Punkte für uns herausgearbeitet. Auf keinen Fall möchten wir auf mindestens 5 vollwertige Sitzplätze verzichten. Sei es, dass wir mal jemanden mitnehmen, weiteren Zuwachs „einplanen“ (man weiß ja nie was passiert) oder aber einfach eine gewisse Flexibilität bei der Sitzplatzwahl haben möchten. Auch ist die Sicherheit auf allen Plätzen wichtig: Dreipunktgurte, ggf. ISOFIX-Sicherungen und ein stabiler Aufbau halten wir für wichtig. Daher gingen unsere ersten Gedanken zu einem Auf- oder Ausbau auf Basis einer Doppelkabine bzw. Kastenwagens.

Einen variabler, vielseitiger Grundriss wäre ein weiterer wichtiger Punkt. Wer möchte im Alltag – dafür soll das zukünftige MATSCHBAR-Mobil auch dienen – beständig mit zwei Zimmer, Küche & Bad durch die Gegend fahren? Kann man das Fahrzeug auch als kleines, privates „Umzugsunternehmen“ nutzen? Alles Punkte, die auf das Gewicht (und damit unter anderem den Verbrauch) des Fahrzeugs und dessen Nutzwert abzielen. Folglich gingen unsere Überlegungen zu einem modularen Ausbau bzw. einem Aufbau mit Wechselbrücke.

bimobil: Doppelkabine und Wechselbrücke

Sondiert man den Markt mit diesen zwei Kriterien im Hinterkopf, wird das Angebot schon wesentlich übersichtlicher. Die gesamte Charterflotte der klassischen Wohnmobile mit Alkhoven im schicken Sanitätsweiß mit Gelsenkirchner Barock-Ausbau fällt nun schon mal raus.

Ein Hersteller drängelt sich aber nahezu in den Vordergrund: bimobil. Allein beim Betrachten der verschiedenen Modelle beginnt im Kopf die Weltreise. Bilder von Outdoor und Abenteuer.

Dank des schlechten Wetters waren wir an diesem Tag die einzigen Besucher und Interessenten. Bei Kaffee und Schokolade bekamen wir neben einer Betriebsführung vor allem viele wertvolle Tipps, die es bei der Auswahl des richtigen Mobils zu beachten gilt. So sollten beispielsweise Kinder immer in einem fest installierten Bett schlafen – nicht weil sie herausfallen könnten, sondern einfach weil sie oft schon schlafen gehen, bevor der Abend vorbei ist. Ein Umbau der Dinette wäre zu unflexibel und würde bedeuten, dass für alle der Tag vorbei ist. Auch ist das Thema KFZ-Nutzlast zu beachten, da jede Person bzw. Sitzplatz mit durchschnittlich 75kg gerechnet wird, unabhängig vom tatsächlichen Gewicht.

Bei aktuell vier Personen im Haushalt und eventuell mitreisenden Personen würden wir so nun schnell an die Grenzen vieler bimobil-Grundmodelle stoßen. Ein Aufbau auf dem VW Amarok? Machbar, wenn es auch in der Wohnkabine recht eng werden würde. Nicht machbar wäre aber mit 5 Personen die Gepäckzuladung: rechnerisch glatte 50kg. Also nichts. Folglich muss die nächste Ausbaustufe her: Modell bimobil BJ 330. Ein Aufbau für vier bis sechs Personen basierend auf einem VW Crafter bzw. Mercedes Sprinter mit Doppelkabine.

Dank der Wechselbrücke ist man nicht gezwungen, ganzjährig mit dem Aufbau zu fahren. Auch am Zielort ist es möglich, die Wohnkabine stehen zu lassen und die Umgebung mit dem Auto zu entdecken. Mit einem Stockbett (optional drei Betten) für die Kinder im hinteren Bereich des Fahrzeugs und einem großen Doppelbett im Alkhoven bietet das Modell BJ 330 genug Platz für die gesamte Familie. Sollten sich am Zielort noch (überraschend) Übernachtungsgäste dazu gesellen, kann sogar die Dinette in ein Bett verwandelt werden. Auch wenn das kleine Bad zur Enttäuschung unserer kleinen Prinzessin nicht mit einer Badewanne aufwartet, so waren wir vom Platzangebot der gesamten Kabine überzeugt.

Unser neues Familienabenteuermobil – fast hätten wir uns in diese Vorstellung verliebt. Jedoch setzten sechs kleine Zeichen im Prospekt dem Traum ein jähes Ende. Der Grundpreis jenseits der 100.000 € und weiterer wichtiger Zubehörposten für Fahrzeug und Aufbau sprengt bei Weitem unser Budget. Nicht viele Familien mit mindestens zwei Kindern können eine solche Summe für ein Freizeitfahrzeug aufbringen. Der Gebrauchtwagenmarkt gibt für diese Modelle leider auch nicht wirklich was her. Ein Umstand, der für eine lange Haltedauer und hervorragende Qualität der Produkte spricht. Sollte man dennoch über eines dieser raren Angebote stolpern, so gilt es schnell zuzugreifen – wir wären jedenfalls sehr dankbar über Hinweise auf verkäufliche Exemplare!

Somit verstehen wir auch die anfängliche Aussage des Beraters vor Ort: Die eigentliche Zielgruppe sind Weltenbummler, DINKS (Double Income No Kids) und Senioren, die ihren späten Traum von einer Weltreise verwirklichen.

 

Dieser Artikel wurde nicht von bimobil gesponsert und spiegelt unsere ehrliche Meinung wieder.