Es ist Sommer, es ist warm, nein, es ist heiß. Ratet mal, mit welchen Schuhen unsere Kinder durch die Gegend rennen? In ihren viel zu warmen leguanitos. Unsere ganze Familie liebt leguanos und leguanitos, aber sobald das Thermometer über 20°C anzeigt, ist es meiner Meinung nach dann auch mal gut mit dem ständigen Sockentragen. Da fangen Füße und Schuhe an zu schwitzen – und vor allem zu stinken. Und ich komme aus dem Waschen nicht mehr heraus.
Nur welche Sommerschuhe bieten sich für Kinder an, die viel draußen unterwegs sind, mitunter auf nassen, rutschigen Felsen klettern, Allgäuer Berge oder fränkische Mittelgebirge unsicher machen und gerne Bachwanderungen unternehmen? Eine gute Outdoor-Sandale muss her.
Ganz klar, echte Outdoor-Sandalen für Kinder müssen her!
Wie so oft habe ich stundenlang die Tiefen des Internets durchforstet und mir von Lizard bis Filii die Angebote diverser Barfußschuh-/Minimalschuh-Hersteller angeschaut. Nur um festzustellen, dass es DEN perfekten Kinder-Outdoorschuh für den Sommer nicht gibt. Und wenn ich dann doch etwas gefunden haben sollte (wie z.B. lunacitos von Luna Sandals), waren die Preise in Anbetracht einer voraussichtlichen Nutzungsdauer von optimistischen fünf Sommermonaten einfach nur crazy. Oder es gab die Schuhe nicht in der passenden Größe. Meistens jedoch störte ich mich am Material (nicht wasserabweisend und somit nicht wassertauglich), an der Form (zu wenig Sandale, nicht luftig genug), an der Sohle (zu wenig Grip), am Zehenbereich (zu offen) oder an der Sprengung (viel zu viel Absatz).
Durch Zufall bin ich auf die Keen Seacamp II CNX Sandale gestoßen, die hier im Allgäuer Kindergarten regelrecht inflationär getragen wird. Die Keen Seacamp II CNX ist eine echte Outdoor-Sandale für Kinder, aber definitiv kein Barfußschuh. In unseren Augen handelt es sich nicht einmal um einen Minimalschuh. Dennoch ist sie für uns ein sehr guter Kompromiss und ein Schuh, den wir für unsere Kinder jederzeit wieder kaufen würden.Warum?
Auf den Bergen, im Wasser und auf dem Spielplatz…
Die Antwort ist ganz einfach: Die Keen Outdoor-Sandale ist robust und hat Grip. Ich bin einfach begeistert, mit welcher Leichtigkeit die Kinder mit diesen Outdoor-Sandalen die Rutsche hochklettern, wie souverän sie über schiefe Steinplatten laufen und mit welcher Freude sie damit ins Wasser und durch jede Pfütze stapfen. Denn im Gegensatz zu Socken (= leguanitos) oder Lederschuhen (= Filii Sandalen) trocknen die Keen Sandalen in nullkommanichts. Entsprechend lassen sie sich auch ganz hervorragend in der Waschmaschine reinigen. Das aber wiederum ist eigentlich nicht nötig, denn die Outdoor-Sandalen sind luftig. Luftig bedeutet, dass sie definitiv keine Stinkefüße machen, auch nicht bei 30°C. Und wenn sich die Kinderfüße bei der Hitze doch stinkig anfühlen sollten: ab in die Pfütze oder in den nächsten Bach.
Vor- und Nachteile der Outdoor-Sandale Keen Seacamp 2 CNX
Der Schuh sitzt gut am kleinen Kinderfuß, das Reinschlüpfen ist dank des Schnellverschlusses selbst für Krippenkinder ein Kinderspiel. Steinchen, die in den Schuh geraten, fallen meistens von selbst wieder heraus. Was ich bei Kindersandalen – vor allem für die ganz kleinen Kinder – unheimlich wichtig finde: Der Zehenraum ist geschützt. Wie wichtig das sein kann, haben Alpenkind Outdoor übrigens im ganz normalen Alltag auf einer Rolltreppe in München erfahren müssen:
Nachdem ich ein großer Fan von Barfußschuhen und direktem Bodenkontakt bin, möchte ich allen Ballen- und Barfußläufern die Negativ-Aspekte nicht vorenthalten: Die Keen Sandalen haben zwar „nur“ eine Absatzhöhe von 0,5 cm und werden daher gerne als Minimal- oder Barfußschuhe beworben. Aber 5 mm sind eben nicht 0 mm und auch eine Sprengung ist definitiv vorhanden, genauso wie ein Fußbett. Hinzu kommt, dass die Sohle dick und steif ist und die Kinder beim Laufen regelrecht auf den Boden „patschen“.
Dafür aber haben die Kinder auch bei hochsommerlichen Temperaturen einen geschützten Fuß und hervorragenden Grip.
Dieser Artikel ist Teil der Artikel-Serie Schuhe für Outdoor-Kinder.
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Update:
Mit der Hydro Hiker Sandale von Merrell haben wir eine echte Neuentdeckung gemacht. Mit nur 2 mm Sprengung ist der Merrell Hydro Hiker deutlich minimalistischer als der Seacamp von Keen, aber genauso robust und wassertauglich. Eine echte Empfehlung der Redaktion (und der Testkinder)!
Hallo ich wollte euch mal sagen , dass ich euren Blog jedesmal öffne sobald ich Kinderschuhe brauche. Ich liebe die Beschreibung der Schuhe und warum ihr euch für diesen Schuh entschieden habt. Leider fehlt mir das Datum wann ihr welchen Beitrag geschrieben habt . Hier steht das ihr gerade die Merrell Schuhe testet. Gibt es hier schon ein Ergebnis. Ich hoffe ihr führt euren Blog weiter lg
Hallo Gerti,
vielen lieben Dank für dein tolles Feedback zu unserem Blog – das freut uns wirklich sehr!
Ich hatte eine kleine Barfußschuh-„Blog-kade“, weshalb es hier tatsächlich etwas ruhig geworden ist. Das wird sich demnächst aber wieder ändern, dann kommen neue Berichte und auch Langzeitberichte.
Vorab zu den Merrell Hydro Hiker Sandalen: Unsere Kinder lieben sie! Wir haben erst letzte Woche welche für den Sommer nachbestellt 🙂 Auf den ersten Blick wirken sie vielleicht etwas klobig, aber sie sind sehr robust, haben richtig guten Grip (taugen also auch zum Wandern, Planschen, Flußspazierengehen), und halten echt etwas aus. Es ist mir ein Rätsel, warum sie nicht so bekannt sind. Als Barfußschuhe gehen sie nicht durch, weil die Sohle dafür einfach zu dick ist, aber die Zehen haben viel Platz und die Sprengung ist für eine Outdoor-Sandale wirklich minimal.
Was letzten Endes auch noch wichtig ist: Sie sehen cool aus und werden auch gerne in die Schule getragen.
Ich hoffe, dieser kleine Bericht hilft dir ein wenig weiter.
Liebe Grüße,
Charlotte
Vielen lieben Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast meine Fragen so ausführlich zu beantworten. Das hat mir sehr weitergeholfen. 🙂
Ich werde auf jeden Fall noch nach gebrauchten Barfußschuhe Ausschau halten – ansonsten werden es dann wohl die Keen Sandalen werden – fragt sich nur welches Modell. ^^
Liebe Grüße
Alexandra
Hallo. Ich habe mich auch mal etwas zu Minimal-Schuhe belesen, leider erst bei unseren beiden Söhnen (beide 2 Jahre Gr. 22/23). Nun hatten die beiden Pepino Cory Schuhe und ich bin am überlegen, ob wir uns dann die Pepino Sandalen anschauen oder doch eher die Keen Sandalen? Ist die Sprengung denn „so schlimm“? Grundsätzlich sind wir nämlich auch mal in Wald und Wiese unterwegs und laufen auch durch einen Bach. Da wären natürlich die Keen Sandalen um einiges robuster. DIe würde ich dann auch für unsere Tochter (4,5 Jahre Gr. 26) holen, wenn sie ihr (hoffentlich) gefallen.Würdest du die Sandalen (bei leider zu knappen Budget für „richtige Barfußschuhe) empfehlen? Und aufgrund des Materials dürften gebrauchte (wenig getragene) Schuhe auch in Ordnung sein, oder? Liebe Grüße
Huiiii das sind viele Fragen auf einmal – ich versuche mal alle zu beantworten 🙂
Prinzipiell finde ich Barfußschuhe – abgesehen von Barfußlaufen – einfach das beste. Aber ja, ich stimme dir zu, sie sind teuer (aber haben dafür auch einen guten Wiederverkaufswert). Mit ein wenig Glück ergatterst du Filii-Sandalen (unsere absoluten Lieblingsschuhe, aber nicht wasserfest) über ebay Kleinanzeigen oder mamikreisel. Gebraucht sind Kinderschuhe immer eine gute Option, so lange sie an der Sohle nicht einseitig / schief abgelaufen sind. Bei Barfußschuhen sieht das Ganze noch besser aus, weil sie kein Fußbett haben. Also, Augen aufhalten, vielleicht hast du Glück!
Zur Sprengung… Ich persönlich versuche eine Sprengung von mehr als 3 mm zu vermeiden, weil ich ansonsten sehr schnell Knieschmerzen bekomme. Die Sprengung führt im Endeffekt dazu, dass sich die Haltung ändert. Puristen des Barfußlaufens legen Wert auf 0 mm Sprengung, eine sehr dünne und biegsame Sohle (damit alle Unebenheiten spürbar sind), eine große Zehenbox und wenig Gewicht.
ABER: Es gibt auch Einsatzzwecke, bei denen ich z.B. eine dickere Sohle oder eine Dämpfung benötige. Zum Beispiel im Winter für warme Füße. Oder für Schutz bei Geröll. Oder oder oder. Und dann nehme ich auch eine gewisse Sprengung in Kauf, weil Funktionalität und Sicherheit einfach vorgehen – vorausgesetzt meine Zehen haben genügend Platz (das ist mittlerweile eines meiner Hauptkriterien).
Kurzum: Ich bin und bleibe ein Fan von den Keen Sandalen, weil sie einfach Sicherheit an Land und im Wasser bieten, und perfekt fürs Räubern im Wald geeignet sind. Die Sprengung ist überschaubar. So lange deine Kinder sonst so viel es geht auch mal barfuß oder strümpfig unterwegs sind, glaube ich nicht, dass das bisschen Sprengung schadet (meine persönliche subjektive Meinung). Also, go for it!
Übrigens, die Hydro Hiker von Merrell sind ähnlich gut gebaut und empfehlenswert wie die Keen Sandalen, erscheinen im ersten Moment vielleicht etwas klobiger, haben aber nur 2 mm Sprengung. Vielleicht auch eine gute Option…
Liebe Grüße, Charlotte
Wir sind im Frühjahr auch auf diese Keen Outdoor-Sandalen gestoßen. Sie sind derzeit fast täglich auf Spielplatz und Wandertouren im Einsatz und wir haben den Kauf für die Räuberin bisher nicht bereut. Die Zehenkappe bietet tollen Schutz und ist (wie die Sohle) trotz intensiv beanspruchender Bremsmanöver auf dem Laufrad bisher ohne Spuren.
Die Sandale „Keen Seacamp 2 CNX“ ähnelt der Sandale „Sahara“ von Pediped, nur ist die Pediped-Sohle vermutlich ein wenig flexibler als die von Keen. Vielleicht ist die für eure Einsatzzwecke auch geeignet.
Danke für den Tipp Antje – wir schauen uns die gerne einmal näher an!