Bei angekündigten sommerlichen Temperaturen zog es uns letztes Wochenende an den Spitzingsee. Ein Blick auf die Webcam-Bilder der Oberen Firstalm warnte uns schon am frühen Morgen, dass es oben etwas winterlich sein könnte. Dass wir aber bereits unten am Parkplatz durch eine weiße Landschaft stapfen würden, damit hatten wir definitiv nicht gerechnet. Umso größer war die Freude der Kinder: Matschhose über die Hosen (bzw. im Falle unserer Tochter übers Dirndl) und los ging es!

Über den verschneiten Spitzingsee-Rundweg  folgten wir einer Forststraße hinauf zur Unteren Firstalm. Die Aussicht war grandios, der Weg für unseren Chariot CX2 (mitsamt Gepäck und dem einen oder anderen Kind als Mitfahrer) wie geschaffen. Die Kinder fanden die Teerstraße weniger spannend, ließen sich aber zum Glück mit Schneeballschlachten ganz gut vom tatsächlichen Aufstieg ablenken.

Von der Unteren Firstalm wollten wir nun zur Oberen Firstalm, denn irgendwo hatten wir gelesen, dass es dort leckere Germknödel geben soll. Der Weg hinauf sah aber leider weniger kinderwagentauglich aus: ein Pfad mit Steinen, Stufen, Schneeresten, Matsch und tiefen Pfützen. Wer einfach nur einen gemütlichen Familienausflug machen möchte, lässt den Kinderwagen besser an der Unteren Firstalm stehen und nimmt später den gleichen Weg zurück. Wer hingegen immense Anstrengungen nicht scheut und einen geländetauglichen Kinderwagen besitzt, kann diesen natürlich über Stock und Stein den Weg hochhieven. Gesagt getan. Unser Jüngster wurde gemütlich von seiner Mama im Tragetuch hochgebracht, die Große ist begeistert mit ihren Freunden den Weg hochmarschiert und dabei durch diverse Pfützen gesprungen, und der ganz Große hat Gespäck und Wagen hochgeschoben/gehoben/gewuchtet und ist dabei mächtig ins Schwitzen geraten. Viel wichtiger aber war: Er hatte auch richtig Spaß dabei!

Auf der Oberen Firstalm gab es dann zwar keine Germknödel, dafür aber sehr leckere Reiberdatschi und Kaiserschmarrn mit Apfelmus – und einen Platz auf der Sonnenterrasse, von wo man prima den (ersten) Snowobardern an der Unteren Firstalm zuschauen konnte. Die Obere Firstalm hat übrigens auch einen sehr netten Spielplatz hinterm Haus. Überhaupt ist der Berggasthof ganz auf Familien mit kleinen Kindern ausgerichtet und bietet neben Wickelraum, Kinderstühlen, Lätzchen und einer Mikrowelle für Brei auch Mehrbettzimmer zum Übernachten an.

Zurück ging es dann über die Rodelstrecke (Schotterweg) hinunter zum Spitzingsattel und weiter zum Parkplatz am See. Der Weg ist für Kinderwagen geeignet, wobei eine funktionierende und vor allem belastbare Handbremse aufgrund der Neigung empfehlenswert ist. Die Kinder sind die meiste Zeit gerannt und haben sich in die Schneehaufen geworfen. Letzten Endes wäre der Kinderwagen fast nicht nötig gewesen – außer vielleicht fürs Gepäck, für die obligatorischen Gummibärchen und für die Sporteinheit hoch zur Oberen Firstalm.

Alles in allem ein sehr netter und familienfreundlicher Tagesausflug, der an jenem Tag aufgrund des Wetters und der leichten Schneelage definitiv als „matschbar“ klassifiziert werden kann. An Sommertagen hat die Tour wahrscheinlich wieder einen ganz anderen Charakter und ist von der Wegstrecke für Kinder als eher langweilig einzustufen. Ein Vorteil im Sommer: Der Kinderwagen kann ohne Probleme über den Ziehweg bis zur Oberen Firstalm geschoben werden. Bei unserer Tour war dieser Weg aufgrund der Schneelage leider nicht begehbar. Beim nächsten Mal wollen wir die Rodelstrecke ausprobieren – und vielleicht auch übernachten.