Die Starzlachklamm bei Sonthofen im Oberallgäu ist ein Naturspektaktel vom Feinsten. Über steile Felswände stürzt sich die Starzlach hinab, sprudelt, spritzt und zischt, zwängt sich durch Wassermühlen, bis sie schließlich sanft in ihrem Bachbett dahinplätschert. Ein Besuch der Starzlachklamm ist ein echtes Abenteuer: sei es als kurzer Ausflug, Familienwanderung oder – für die ganz Mutigen – zum Canyoning.
Eine Klammwanderung mit kleinen Kindern – geht das überhaupt?
Ehrlich gesagt, war ich mir vor unserem Besuch der Starzlachklamm etwas unsicher, ob wir das mit unseren beiden kleinen Kindern überhaupt machen sollten. Zwar waren wir früher schon einmal dort, aber damals habe ich auf ganz andere Dinge geachtet (z.B. wo ich den richtigen Canyoning Guide finde und nicht, ob der Weg auch für Zweijährige geeignet ist). Ist die Klamm ausreichend gesichert oder gibt es kritische Stellen? Macht unser Jüngster den Ausflug mit oder zappelt er zu viel herum? Ist unsere Tochter trittsicher genug? Gefällt es ihnen überhaupt?
Die Starzlachklamm als Familienausflugsziel
Nun wird die Starzlachklamm vielerorts als Familienausflugsziel beworben, sodass wir es definitiv auf einen Versuch ankommen lassen wollten. Und ja, ein Besuch der Starzlachklamm ist mit kleinen Kindern gut machbar und ein eindrucksvolles Erlebnis für die ganze Familie. Die Klamm ist zwar definitiv nicht kinderwagentauglich, aber hervorragend gesichert. Kleine Kinder (unter drei Jahren) würde ich vom Gefühl her trotzdem lieber in die Trage oder Kraxe nehmen (man kann nie wissen, ob sie nicht doch blöd und mit ganz viel Pech durch die Sicherung fallen oder irgendeinen Quatsch im Kopf haben). Wahrscheinlich sind sie vom tosenden Wasser und den ganzen Eindrücken sowieso dermaßen geflashed, dass sie das Spektakel liebend gerne aus Mamas oder Papas direkter Nähe beobachten wollen. Zumindest war das bei uns so. Ab Kindergartenalter und bei entsprechender Trittsicherheit können die Kinder den Klammweg meines Erachtens ganz gut selbst bzw. an der Hand laufen. Die Wege sind teilweise glitschig, da ist auf jeden Fall Vorsicht geboten. Wer hier mit guten Outdoor-Schuhen unterwegs ist, ist klar im Vorteil.
Rundwanderung oder Kurzbesuch, alles ist möglich
Es führen verschiedene, gut gekennzeichnete Wege von Burgberg oder Sonthofen in die Starzlachklamm. Wir sind am Wanderparkplatz bei Winkel gestartet haben einen gemütlichen Pfad durch den Wald genommen bis wir zum Eingang an der Klammhütte gelangt sind. Ab dort ist der Besuch der Klamm kostenpflichtig. Wir sind den Klammweg nur bis zur Brücke gelaufen und haben den gleichen Weg zurück genommen. Das reichte den Kindern. Alternativ kann man aber auch den Rundweg über die Alpe Topfen und den Berggasthof Alpenblick gehen, oder sogar noch die Erzgruben-Erlebniswelt mitnehmen. Mehr Infos dazu findet ihr hier.
Planschen ist mindestens genauso gut
Das Wasser, der Lärm und die vielen Canyoning Gruppen, die sich tief die Klamm hinabseilten, waren absolut beeindruckend. Mindestens genauso spannend aber fanden unsere Kinder das sanfte Bachbett weiter unten. Vor allem an heißen Tagen lässt es sich hier herrlich entspannen, pausieren, Steine werfen und Steinmannderl bauen. Oder ihr begebt euch auf einen kleinen Entdeckungs-Spaziergang durchs Wasser. Unsere Kinder waren mit ihren wasserfesten Sandalen von Keen perfekt dafür ausgerüstet. Wir Großen stiegen kurzerhand mit unseren Lauf-/SwimRun-Schuhen (Salming Elements und inov-8 Terraclaw) hinterher. Wasser sind sie vom SwimRun Training ja schon gewohnt. Und überhaupt: Warum sollte man mit ganz normalen Turnschuhen nicht einfach ins Wasser gehen? Barfuß würde ich übrigens nicht empfehlen, wir haben relativ viele Scherben gesehen, die wohl von vergangenen sommerlichen Picknicksausen stammen.
Canyoning für die ganz Abenteuerlustigen Adrenalin-Junkies
Wem das alles an Abenteuer nicht reicht, der kann sich die Starzlachklamm auch hinabseilen, springen oder durchs Wasser rutschen. Diverse Canyoning-Anbieter führen Einsteiger und Fortgeschrittene sicher durch die Klamm. Für Kinder ist das natürlich noch nichts, aber sie schauen bestimmt gerne zu, wenn Mami oder Papi, ausgerüstet mit Neopren, Helm und Sicherungen, durchs Wasser klettern. Einfach mal wieder Action der etwas anderen Art.
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